Die Grundvoraussetzung für die Funktionsweise in der Festung der Garnison mit mehreren Tausend Soldaten war die riesige Kaserne. Zu diesem Zweck wurden in der Stadt entlang der Stadtmauer rund 40 Kasernengebäude errichtet. Während der Friedenszeit lebten dort Soldaten in speziell vorbereiteten Wohnungen, die in zwei Stuben (Zimmer) und Küchen unterteilt waren. Fünf Soldaten waren einer Wohnung zugeordnet. Einer von ihnen lebte mit seiner Frau und seinen Kindern in der Kaserne. Eine größere Stube war für die Soldatenfamilie vorbereitet. Die kleinere Stube war für die restlichen vier Soldaten, oft Ausländer, vorgesehen. Aufgrund des großen Desertionsproblems in der preußischen Armee musste der verheiratete in der Kaserne lebende Soldat die vier Kollegen im Nebenraum bewachen, die manchmal wie potentielle Deserteure behandelt wurden. Seine Frau war Haushälterin, die für Ordnung in der Kaserne sorgte, sauber machte und in Friedenszeiten für Soldaten kochte. Für diese Arbeit erhielt sie ein solides Gehalt von 4 Taler pro Monat.